Mittwoch, 29. Dezember 2010

[Lesemarathon] Mein ernüchterndes Ergebnis

Seit 9 Uhr ist dieses Projekt nun offiziell beendet. Für mich war es mein erster Lesemarathon in meiner langen und flüssigen Lesegeschichte... und was soll ich dazu sagen...

Mein Ergebnis ist sauschlecht... 166 Seiten habe ich insgesamt in den 24 Stunden geschafft... Das ist gar nichts!
Aber ich habe natürlich eins draus gelernt... nämlich, dass ich nicht lesen kann um des Lesens willen... Ist immerhin ein Ergebnis.
Nun hoffe ich, dass ich den werten Frankenstein heute zu Ende bringe, um ihn von meiner gezwungenen Leseeinstellung gestern zu befreien.
Im Vorab muss ich aber sagen... DAS BUCH IST HAMMER.

Dienstag, 28. Dezember 2010

[Lesemarathon] Mein Zwischenstand

Nun denn, wie wohl bereits bemerkt, ist mit dem stündlichen Update wohl nichts geworden, da mein Tag heute doch etwas holprig gestaltet worden ist.
Kurz nach dem Start des Marathons hatte ich einen Arzttermin, dann gab es gemeinsam mit meiner Familie ein gutes Mittagessen...und zu allem Überfluss und als Anzeichen durchzechter Nächte und des kaum möglichen Ausschlafens (da ich mich ja bei meinen Eltern befinde), bin ich dann auch noch für zwei Stunden weggenickt.
Meine bisherige Bilanz des Fortschreitens meiner Lektüre ist dann doch begründet mager:

Mary Shelley, Frankenstein: Seite 132 von 298 Seiten

Ärgerlich, aber ich werde bald die Lektüre wieder aufnehmen

[Lesemarathon] am 28.12 - 29.12.2010

Heute veranstaltet meine liebe Büchercommunity Bibliofeles einen 24 stündigen Lesemarathon, den ersten in der Geschichte des Forums. Ziel ist es, soweit es geht seinen Tag mit Lesen zu verbringen und sich natürlich dann über die Bücher bzw. die Erfahrungen/Höhe-und Tiefpunkte und andere Anregungen auszutauschen. Seit um 9:00 Uhr läuft dieser nun und ich werde hier selbstverständlich über mein Wohlbefinden und Voranschreiten berichten, was sich in ca. stündlichen Abständen abspielen wird.
Das Buch, welches sich aktuell bei der Rezeption befindet, ist dieses hier
Momentaner Stand: Seite 47 von gesamt 297 Seiten
Wohlbefinden/Laune: kakaofreudig und motiviert 

Montag, 27. Dezember 2010

"Lady Chatterley" von D. H. Lawrence




x Autor: D.H. Lawrence
x Titel: Lady Chatterley/ Lady Chatterleys Liebhaber
x Originaltitel: Lady Chatterley's Lover
x Genre: Frauenroman
x Erscheinungsdatum: 31. Juli 2009
x 448 Seiten
x Anaconda Verlag
x ISBN: 978-3-86647-375-1
x Der erste Satz: Unser Zeitalter ist dem Wesen nach tragisch, daher weigern wir uns, es tragisch zu nehmen.

Klappentext (und worum es geht):

Die "Chatterley" ist der berühmteste Roman des englischen Schriftstellers D.H. Lawrence: Aus der erdrückenden Engre ihrer Ehe mit dem verbitterten Clifford flieht die junge und schöne Titelheldin in eine leidenschaftliche Affäre mit dem lebensklugen Wildhüter Mellors.
Bei allen Skandalen, die Lawrence' offenherzig- freizügige Schilderung der Beziehung seiner beiden Hauptfiguren auslöste, bleibt das große und entscheidende Thema des Romans die Erfüllbarkeit ihres Wunsches nach Warmherzigkeit und wahrer Liebe.

Das zentrale Thema des Romans beschränkt sich fast ausschließlich auf eine unglückliche und sexuell unansprechende Ehe zwischen Lady Chatterley und Sir Clifford, da dieser seit dem Ersten Weltkrieg in der unteren Hälfte seines Körpers gelähmt ist und seinen "Fehler" durch wissenschaftlich-philosophische Tätigkeiten und wirtschaftliches Schriftstellertum bewältigt. Für seine Frau bleibt dabei oft nur ein kühler Blick übrig. Dennoch geht der Roman vereinzelt auf die wirtschaftliche Lage des damaligen Englands kritisch ein und die Verkrüppelung der Arbeiterklasse durch die harte Arbeit und die Herrschsucht der Adelsfamilien, zu denen die Protagonistin seit ihrer Heirat auch zählt, ein.

Rezeption:

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sofort. Behutsam wird die Ausgangssituation für den Romankonflikt I, das Unglück im Ersten Weltkrieg seitens Sir Cliffords, geschildert und die deswegen aufkeimende Nutzlosigkeit der Ehe seitens der Lady Chatterley. Sie fühlt sich zu ihrem gelähmten Gatten eher kindlich hingezogen, als liebevoll und sexuell, sodass sie auf Dauer hinsiecht und unter der kühlen Gemeinsamkeit leidet.
Daraus ergibt sich der Romankonflikt II, nämlich, dass sich die sexuell frustrierte Connie (Lady Chatterley heißt mit Vornamen Constance) zu dem Bediensteten ihres Mannes, Oliver Mellors, einem Wildhüter, sowohl körperlich als auch geistig hingezogen fühlt und mit ihm in eine leideschaftliche Affäre stürzt. Der Leser erkennt hier ganz leicht die Gesellschaftskritik des Autors, der eine Baronin mit einem einfachen Arbeiter in eine Liebesbeziehung bringt und die Sinnlosigkeit der Standesschranken aufzeigt, die Connie im Roman auch eisern und oft vertritt.

Der Ausgang und das "Auffliegen" der Affäre hat mich ein wenig überrascht. Wie es ausgegangen ist...werde ich natürlich nicht verraten. ;) ;)
Die Romansprache gestaltete sich auch hier leicht zugänglich, obwohl sie teils mit derbem Dialekt seitens des Wildhüters bestückt worden ist, was ein weiteres Anzeichen des Unmuts gegenüber des Herrscherklasse darstellt.

Fazit:

Ein etwas anderer Frauenroman, der nicht nur die Leidenschaft und den Betrug in den Mittelpunkt stellt, sondern auch sehr viele Einblicke in das Wirtschaftliche und Soziale des damaligen Englands gibt.

Bewertung:
Bewertung 4 von 5

"Der Golem" von Gustav Meyrink

x Autor: Gustav Meyrink
x (Original-) Titel: Der Golem
x Genre: phantastische Literatur
x Erscheinungsdatum: Leipzig, 1915
x 254 Seiten
x Anaconda Verlag
x ISBN: 3-86647-001-0
x Der erste Satz: Das Mondlicht fällt auf das Fußende meines Bettes und liegt dort wie ein großer, heller, flacher Stein.

Klappentext

Gustav Meyrinks Kultklassiker und Erfolgsbuch "Der Golem" entstand in unmittelbarem Anschluss an seine Vorbilder E.T.A. Hoffmann und Edgar Allan Poe. Im Zentrum steht die alte Prager Legende vom Rabbi Löw und seiner Erschaffung eines künstlichen Menschen, den er aus Lehm zum Leben erweckt. Im Halbschlaf träumt der Erzähler, er würde im Gassengewirr des jüdischen Viertels dem Golem begegnen. Die Stimmung ist düster-dämonisch: Es herrscht eine gespannte Atmosphäre von Liebe, Leidenschaft, Angst und Verbrechen. Wieder erwacht, verfolgen ihn Spuren des Ich, von dem er geträumt hat. Immer stärker ergreift die phantastische Welt des Traums von seinem Alltag Besitz... .

Worum geht es?

Ein anonymer Erzähler fällt, nach der Lektüre über das Leben des Buddha Gautama, in einen unruhigen Schlaf und träumt, dass er der jüdische Gemmenschneider Athanasius Pernath in einem alten Prager Judenviertel ist. Auch er kennt die Legende von dem Golem, der bei den Juden als eine Schreckensgestalt gilt, die alle 33 Jahre durch das Viertel wandert und Schrecken verbreitet, obwohl er eigentlich den Juden zu Hilfe erschaffen worden ist.
Pernath wird im Lauf des Romans in einen mysteriösen Rachefeldzug des Medizinstudenten Charousek am Trödler Aaron Wassertrum verwickelt, wobei noch das Leben und Liebe einer guten Freundin Pernaths, Angelina, auf dem Spiel steht. Durch eine Inszenierung Wassertrums wird Pernath verhaftet und eines Mordes verdächtig gesprochen. Er verbüßt ein halbes Jahr Gefängnisstrafe, in welcher er sowohl hinsiecht als auch erstaunliche Fähigkeiten an sich entdeckt, ständig mit den Gedanken beim Rachefeldzug und dessen ungewissen Ausgang... . Mehr möchte ich nicht verraten ;)

Rezeption:

Ich empfand das Buch persönlich sehr spannend, stellenweise sogar richtig gruselig. Man wird sofort in das Geschehen hineingeführt, lernt viele Personen kennen, wobei jede ihre eigene Geschichte und Mystik hat und einen Einfluss auf die Geschichte Pernaths ausübt. Der Höhepunkt war natürlich der sich immer weiter aufbauende Rachefeldzug des Studenten und die Ungewissheit Pernaths, denn man liest den Roman aus der personalen Erzählperspektive des Gemmenschneiders, obwohl im Hintergrund immer sehr viele Prozesse ablaufen.
Allerdings sollte man sich vor der Lektüre dieses Romans mit der Prager Legende um den Golem befassen, denn die Kenntnis wird hierbei beim Leser vorausgesetzt.

Fazit:

Spannend! :kloleserin:

Bewertung 5 von 5

"Die Memoiren der Fanny Hill" von John Cleland

> Autor: John Cleland
> Titel: Die Memoiren der Fanny Hill
> Originaltitel: Fanny Hill - Memoirs of a Woman of Pleasure
> Genre: (erotischer) Briefroman
> Erscheinungsdatum: 4.April 2006
> 400 Seiten
> Otus Verlag
> ISBN: 3-907200-44-6
> Der erste Satz: Madame! Ich möchte Ihren Wunsch als Befehl nehmen und Ihnen aus der Zeit meines Lebens berichten, die inzwischen schon vorbei ist, und an die ich mich naturgemäß nur ungern erinnere. ...

Worum geht es?

Es geht um ein Mädchen vom Lande namens Francis Hill, kurz Fanny, die durch ihre Bekannte (oder auch Freundin?!) Esther nach London gebracht wird, weil Fannys Eltern durch eine Krankheit hingerafft worden sind. Die anfänglich naive Fanny glaubt, dass ihre Freundin Esther sie bei einer ehrbaren Dame als Haushälterin unterbringt, jedoch entpuppt sich die Frau als eine Art "Puffmutter", die junge, hübsche Mädchen aufsammelt um sie den sog. Gentleman (oft reiche Adelsmänner) gegen Geld anzubieten. Somit wird Fanny in den Teufelskreis der Prostitution hineingezogen und genießt den Lebenswandel und auch die Vorteile dessen wechselnde und reiche Männer zu haben. Jedoch kommt sie am Ende durch vielerlei Unfälle und Abenteuer zu dem wirklich wichtigen Entschluss im Leben... .

Das Buch besteht aus zwei Briefen, die die gereifte Fanny an eine gewisse Madame, dessen Name nie erwähnt wird, schreibt und ihre Erlebnisse wirklich detailiert und eindrucksvoll schildert. Nicht nur deswegen wurde das Buch wegen Perversion und Obszönität anfangs verboten und durfte erst in den 60er Jahren wieder gedruckt werden. In manchen Ländern ist die Lektüre dieses Buches bis heute noch untersagt.

Rezeption

Dieses Buch war wirkliches Neuland für mich, da ich bisher nie solche Lektüre hatte und auch nie so offen mit dem Thema umgegangen bin. Es war und ist eine interessante Erfahrung für mich, denn der Autor schildert wirklich eindrucksvoll die Passagen des menschlichen Geschlecktsaktes. Man hatte durchgängig eine maßvolle und schöne Sprache zu lesen, es war nichts vorhanden und beschrieben worden, was man heute als billige Sexlektüre bezeichnen würde.
Das Buch ist in zwei Sinnabschnitte (Briefe) unterteilt und lässt sich somit gut einordnen, jedoch fand ich die wiederkehrende Thematik des Geschlecktsaktes irgendwann öde, trotz, dass der Autor sich bei jedem sichtlich bemüht hatte, diesen eindrucksvoll und neu darzustellen, aber irgendwann ging mir der ständige Verkehr wortwörtlich auf den Sack. Es hat mir nichts mehr gegeben.. im Sinne von Neuem oder Spannendem..und für die Weiterentwicklung der Geschichte waren die meisten "Zusammenkünfte" wirklich irrelevant gewesen.
Meine Ausgabe war natürlich auch mit entsprechenden Bildchen "bestückt", welche dezent in Schwarz-Weiß gehalten wurden und die Thematik wohl untermalen sollten, aber nun ja.. :roll:


Fazit

Ich würde das Buch nur denjenigen empfehlen, die ihren Horizont bezüglich dem Erotikon erweitern wollen oder Menschen, die es einfach interessiert, wie man Sex in einer künstlerischen und blumigen Sprache beschreiben kann.

Zum Autor, weitere Infos

John Cleland (1707-1789), englischer Konsul in der Türkei und in Ostindien und nach Fehlschlag seiner Geschäfte in die Heimat zurückgekehrt, schrieb 1749 seine "Memoirs Of A Woman Of Pleasure", die Geschichte des Freudenmädchens Fanny Hill., um sich vor drückenden Schulden zu befreien. Der beispiellose Erfolg seines Buches - bis heute das berühmteste englische Erotikon - kam jedoch zunächst nur seinem Verleger zugute, der den Autor mit geringem Honorar abgespeist hatte. Cleland musste sich in einem Sittlichkeitsprozess verantworten, kam aber mit Berufung auf seine wirtschaftliche Notlage und die letzlich moralische Tendenz der Fanny Hill frei, ja erhielt sogar eine jährliche Pension zugesprochen, damit er nicht länger seinen Lebensunterhalt durch Pornographie verdienen müsse.

Meine Bewertung

Bewertung 3 von 5

Dazu muss ich sagen, dass ich eher für eine 2,5 von 5 wäre, aber da es hier nicht so geht :ugly: , habe ich aufgerundet, weil mir das Buch doch etwas besser gefällt als nur zwei Sterne.

"Der Zauberer von Oz" von L. Frank Baum

So nun stelle ich auch mal eines meiner absoluten Lieblingsbücher aus der Kindheit vor, welches ich bis heute immernoch liebe und lese.
Ich kann mich noch genau erinnern wie meine Mama mir immer daraus vor dem Schlafengehen vorgelesen hat und es war auch der Grund, warum ich schon sehr früh (mit 4,5 Jahren) lesen gelernt habe und natürlich war es auch das erste Buch,das ich damals auch voller Stolz alleine gelesen habe.

Mich hat immer die Geschichte um die liebenswürdigsten Helden zum Schmunzeln gebracht. Ein Mädchen, welches von einem Sturm in ihrem Häuschen verweht wurde und nach Hause zu ihrer Tante möchte und ihr kleiner Hund, der trotz geringer Körpergröße genug Mut hat, begibt sich auf die Reise zu dem allmächtigen Zauberer von Oz, weil nur er sie zu ihren Verwandten zurückbringen kann. Auf ihrer Reise voller Gefahren und Abenteuer lernt sie eine Vogelscheuche, die sich aufgrund zu viel mit Heu gestopftem Hohlraum in ihrem Kopf endlich Verstand wünscht, einen eisernen Holzfäller, der sich ein Herz wünscht um lieben zu können und allgemein Gefühle zu haben, und einen Löwen, der immer viel zu viel Angst hat und sich deswegen Mut wünscht, kennen.
Auf ihrer Reise zu dem mächtigen Zauberer entwickeln die Helden jedoch durch Freundschaft, Zusammenhalt und die vielen Gefahren und Abenteuer von allein die Eigenschaften, die sie sich stets so sehnlichst gewünscht haben.

Für mich ein Buch von einem moralischen Wert, den man nicht so leicht irgendwo anders nachmachen kann :)