Montag, 27. Dezember 2010

"Lady Chatterley" von D. H. Lawrence




x Autor: D.H. Lawrence
x Titel: Lady Chatterley/ Lady Chatterleys Liebhaber
x Originaltitel: Lady Chatterley's Lover
x Genre: Frauenroman
x Erscheinungsdatum: 31. Juli 2009
x 448 Seiten
x Anaconda Verlag
x ISBN: 978-3-86647-375-1
x Der erste Satz: Unser Zeitalter ist dem Wesen nach tragisch, daher weigern wir uns, es tragisch zu nehmen.

Klappentext (und worum es geht):

Die "Chatterley" ist der berühmteste Roman des englischen Schriftstellers D.H. Lawrence: Aus der erdrückenden Engre ihrer Ehe mit dem verbitterten Clifford flieht die junge und schöne Titelheldin in eine leidenschaftliche Affäre mit dem lebensklugen Wildhüter Mellors.
Bei allen Skandalen, die Lawrence' offenherzig- freizügige Schilderung der Beziehung seiner beiden Hauptfiguren auslöste, bleibt das große und entscheidende Thema des Romans die Erfüllbarkeit ihres Wunsches nach Warmherzigkeit und wahrer Liebe.

Das zentrale Thema des Romans beschränkt sich fast ausschließlich auf eine unglückliche und sexuell unansprechende Ehe zwischen Lady Chatterley und Sir Clifford, da dieser seit dem Ersten Weltkrieg in der unteren Hälfte seines Körpers gelähmt ist und seinen "Fehler" durch wissenschaftlich-philosophische Tätigkeiten und wirtschaftliches Schriftstellertum bewältigt. Für seine Frau bleibt dabei oft nur ein kühler Blick übrig. Dennoch geht der Roman vereinzelt auf die wirtschaftliche Lage des damaligen Englands kritisch ein und die Verkrüppelung der Arbeiterklasse durch die harte Arbeit und die Herrschsucht der Adelsfamilien, zu denen die Protagonistin seit ihrer Heirat auch zählt, ein.

Rezeption:

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sofort. Behutsam wird die Ausgangssituation für den Romankonflikt I, das Unglück im Ersten Weltkrieg seitens Sir Cliffords, geschildert und die deswegen aufkeimende Nutzlosigkeit der Ehe seitens der Lady Chatterley. Sie fühlt sich zu ihrem gelähmten Gatten eher kindlich hingezogen, als liebevoll und sexuell, sodass sie auf Dauer hinsiecht und unter der kühlen Gemeinsamkeit leidet.
Daraus ergibt sich der Romankonflikt II, nämlich, dass sich die sexuell frustrierte Connie (Lady Chatterley heißt mit Vornamen Constance) zu dem Bediensteten ihres Mannes, Oliver Mellors, einem Wildhüter, sowohl körperlich als auch geistig hingezogen fühlt und mit ihm in eine leideschaftliche Affäre stürzt. Der Leser erkennt hier ganz leicht die Gesellschaftskritik des Autors, der eine Baronin mit einem einfachen Arbeiter in eine Liebesbeziehung bringt und die Sinnlosigkeit der Standesschranken aufzeigt, die Connie im Roman auch eisern und oft vertritt.

Der Ausgang und das "Auffliegen" der Affäre hat mich ein wenig überrascht. Wie es ausgegangen ist...werde ich natürlich nicht verraten. ;) ;)
Die Romansprache gestaltete sich auch hier leicht zugänglich, obwohl sie teils mit derbem Dialekt seitens des Wildhüters bestückt worden ist, was ein weiteres Anzeichen des Unmuts gegenüber des Herrscherklasse darstellt.

Fazit:

Ein etwas anderer Frauenroman, der nicht nur die Leidenschaft und den Betrug in den Mittelpunkt stellt, sondern auch sehr viele Einblicke in das Wirtschaftliche und Soziale des damaligen Englands gibt.

Bewertung:
Bewertung 4 von 5

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen