Sonntag, 27. März 2011

31 Tage - 31 Bücher: Tag 27

Einen schönen Sonntag wünscht euch die Katz und schreibt heute über:
Tag 27 – Ein Buch, dessen Hauptperson dein „Ideal“ ist. 


Hier musste ich fast zwanzig Minuten nachdenken, weil ich viele Bücher kenne und gelesen habe, deren Protagonisten mich fasziniert, inspiriert und geprägt haben. Ich denke dennoch, dass die Figur, die auf mich am meisten von allen Figuren der bisher gelesenen Bücher Eindruck gemacht hat, diese ist:


Warum ist Hamlet mein Ideal/Vorbild?

Geht man tiefer in die Materie des "Sein oder Nichtsein" wohnen, auch wie bei Faust, zwei Seelen in der Brust von Hamlet. Einerseits seine humanistisch gebildete und erzogene Seite und andererseits auch die Seite der Feudalgesellschaft bei Hofe. Hamlet ist sowohl seiner moralischen Bildung verpflichtet als auch den Bitten und Zwängen der intriganten Hofbewohner. Als er Blutrache für seinen hinterhältig ermordeten Vater üben soll, bestreitet er einen schrecklichen inneren Kampf mit sich selbst, geprägt von Angst und Unmut (nicht nur über die Tatsache, dass seine Mutter den Mörder ihres Gatten geheiratet hat und in ihr Bett gelassen hat). Aus Verzweiflung sinniert Hamlet über den Freitod nach, der lediglich durch die Unkenntnis des "Danach" abgelehnt wird.
Man befindet sich viel zu oft im heutigen Leben in Situationen, die einen Zwiespalt zwischen dem Inneren und den äußeren Zwängen bzw. Verpflichtungen in einem selbst erzeugen. Man muss oftmals das tun, was einem moralisch nicht behagt, eben weil man sonst fallen gelassen wird, nicht voran kommt, ausgestoßen wird und Ähnliches. Und ich meine Entscheidungen mit einem tieferen Sinn, nicht solche wie.."Was ziehe ich heute an".
Und eben die Art und Weise wie Hamlet darüber sinniert und dies bewältigt und erörtert..ist für mich eine Art Ideal geworden, weil... es halt so ist. Ich schaue zeit meines Lebens schon zu diesem Jüngling hinauf und werde es sicherlich noch weiter tun.



Wer ist es bei euch? Und warum?


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