Mittwoch, 27. April 2011

[Rezension] "Die Beschenkte" von Kristin Cashore






° Autor: Kristin Cashore
° Titel: Die Beschenkte
° Originaltitel: Gracelling
° Genre: Jugendbuch/Fantasyroman
° Erscheinungsdatum: 01.01.2009
° CARLSEN Verlag
° 493 Seiten
° ISBN: 978-3-551-31009-5
° Preis: 9,95 €
° Der erste Satz: In diesen Verliesen herrschte vollkommene Finsternis, doch Katsa hatte einen Grundriss im Kopf.

Klappentext: 

"Als er ihr wieder das Gesicht zuwandte, hatte sie das Gefühl, seine Augen seien nackt, sie könne direkt durch sie hindurch ins Licht seiner Seele sehen."

Als Katsa dem geheimnisvollen Prinzen von Lienid begegnet, weiß sie sofort, dass auch er beschenkt ist - sie ist sich nur nicht sicher, mit welcher Gabe. Katsa dagegen ist in allen sieben Königreichen bekannt und gefürchtet: Sie hat die Gabe des Tötens.
Doch Prinz Bo scheint keine Angst vor ihr zu haben. Im Kampf gegen einen König mit einer teuflischen Gabe werden Katsa und er zu Verbündeten - und mehr...

Worum geht es?

Das Handlungsnetz erstreckt sich allgemein um das Mädchen Katsa, die mit der Gabe des Tötens, des Kämpfens oder doch des Überlebens (wird im Buch nie genau geklärt) beschenkt ist. Auf ihrem Weg begegnet sie schicksalhaft dem Lienid Bo, dessen Großvater sie gerettet hat. Als beide sich näher kommen, erfährt Katsa Bos dunkles Geheimnis und ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Dass da noch ein kleines Mädchen namens Bitterblue zu retten ist, die von einem teuflischen König namens Leck verfolgt wird (welcher übrigens ihr Vater ist) und letzendlich Bo bei dem versuchten Überfall auf diesen fast zu Tode kommt, spricht nicht gerade für eine rosige Zukunft der beiden Freunde. Oder doch?


Rezeption:

Ich war sehr, sehr, sehr gespannt auf das Buch, da ich den zweiten Teil Die Flammende schon sehr oft in der Hand hatte und mitnehmen wollte und es am Ende doch immer weggelegt habe. Ein Grund dafür war eben, dass mir empfohlen wurde, das erste Buch zuerst zu lesen, obwohl die beiden Romane nicht zusammenhängen. Außerdem hat mich das Thema sehr interessiert und vorallem die größtenteils positive Resonanz auf diversen Buchplattformen und natürlich bei meinen Blogkolleginnen.
Nun ja, wo fang ich an...
Bereits am Anfang katapultierte man mich in eine Rettungsaktion bzw. konkreter die Befreiungsaktion von Bos Großvater. Dabei begegnete ich mehreren Personen und Namen, mit denen ich nichts anfangen konnte... denn wer kann sich schon groß unter "Lienid", "Oll" und "Giddon" etwas vorstellen?! Ja, okay es sind Namen..aber wer ist das, was hat er hier zu suchen, wie steht er zu Katsa etc. Das sorgte für ziemnliche Verwirrung bei mir, die sich aber nach und nach gelichtet hat, da die Erläuterungen bzw. Zusammenhänge in den späteren Kapiteln folgen. Dennoch fand ich es schön, dass man ein Buch bereits mit Aktion beginnt... :)
Die Beziehungen und Zusammenhänge zwischen den Protagonisten waren (später) leicht nachzuvollziehen und zu verfolgen. Meistens drehte sich die Handlung um die beschenkte Katsa, ihren Lover Bo, die kleine Bitterblue, die im Lauf des Romans alle eine Wandlung durchmachen, natürlich positiv, und ein paar Nebenpersonen, die nicht wirklich wichtig für die Handlung waren, außer dem Großvater Bos, der für die Begegnung von Katsa und Bo "verantwortlich" war.
Gestört hat mich an Katsa vorallem eines: Sie wurde mir zu perfekt gestaltet. Egal, welchen Konflikt und Kampf es gab.. Katsa hat es gewonnen, geschafft, vollbracht, überlebt usw. Das hat meiner Meinung nach sehr viel Spannung in diesem Roman vernichtet, denn bei jeglicher überraschender Begegnung war es Katsa, die siegreich herausging, was man nach spätestens drei bis vier Kämpfen auch im Vornherein wusste. Schade.
Dagegen erschien mir der starke Bo eher eine Memme...er hat bei den neckischen Rangeleien immer verloren, ist bei diversen Rettungsaktionen zu kurz gekommen oder beinahe gestorben, badete viel zu oft in Selbstmitleid usw. Somit war bei mir, trotz des unglaublich guten Aussehens des eben Genannten, die Schwärmerei für diesen Schönling eingebrochen. Aber vielleicht sollte es ja ein Buch über starke Mädchen werden?!
Auf ihrer Reise zog man gemeinsam mit den Helden über raue Berge, tiefe Wälder, bewohnte Städte, hatte Wind und Wetter zu trotzen, so manche Träne zu weinen, so viele Sorgen zu bewältigen. Hier fehlt es nicht an Reichtum des Ortes und des Geschehens. Auf jedem Terrain findet man Katsa und Co. befindend, was ich durchaus nicht schlecht fand. Es hat die Handlung unheimlich bereichtert und dort Spannung erzeugt, wo Katsa sie ausgelöscht hat.


Fazit:

Insgesamt ein normales Jugendbuch, welches leicht zu lesen ist, die Handlung nicht unglaublich herausfordert und das Thema nur ein wenig Fantasy beiwürzt. Geschmückt mit einer niedlichen Liebschaft, einem mutigen kleinen Mädchen und einem (wie ich fand) zu späten richtigen Handlungsanfang und einem zu schnellen Ende. Katsa hat es eben drauf...
Für dieses Buch vergebe ich 3 von 5 Sternen.

Zum Autor:

Kristin Cashore studierte am Center for the Study of Children's Literature in Boston. Sie gehört zu den jungen US-Newcomer-Autorinnen der letzten Jahre. Ihre beiden Bücher Die Beschenkte und Die Flammende schafften sofort den Sprung auf die New-York-Times Bestsellerliste, wurden bereits in 28 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen