Montag, 30. Mai 2011

[Rezension] "Jesus liebt mich" von David Safier


° Autor: David Safier
° Titel: Jesus liebt mich
° Genre: Roman
° Erscheinungsdatum: 29. Oktober 2008
° rowohlt Verlag
° 300 Seiten
° ISBN: 978-3-499-24811-5
° Preis: 8,95 €
° Der erste Satz: So hat Jesus doch nie im Leben ausgesehen, dachte ich, als ich mir ein Abendmahl-Gemälde im Pfarrbüro ansah. Der war doch ein arabischer Jude, wieso sieht er dann auf den meisten Bildern aus wie einer von den Bee Gees?

Klappentext: 

Marie hat das beeindruckende Talent, sich ständig in die falschen Männer zu verlieben. Kurz nachdem ihre Hochzeit geplatzt ist, lernt sie einen Zimmermann kennen. Und der ist ganz anders als alle Männer zuvor: einfühlsam, selbstlos, aufmerksam. Dummerweise erklärt er beim ersten Rendezvous, er sei Jesus persönlich. Zunächst denkt Marie, dieser Zimmermann habe nicht alle Zähne an der Laubsäge. Doch bald dämmert ihr: Joshua ist wirklich der Messias. Und Marie fragt sich, ob sie sich diesmal nicht in den falschesten aller Männer verliebt hat.

Worum geht es?

Marie hat einfach nur Pech in der Liebe. Nachdem sie ihren Freund vor dem Altar stehen lässt, scheint es nurnoch bergab zu gehen. Im Hause ihres Vaters ist sie unerwünscht, ihre Schwester Kata ist schwer krank und ihre Mutter fängt gerade eine Liebschaft mit dem Gemeindepastor an. Wo soll man da noch die Zeit und den Wunsch herkriegen, dem eigenen Glauben nachzugehen, wenn man sich sowieso von Gott verlassen fühlt. Umso unmöglicher erscheint es ihr, als sie sich in einen Freak, der sich für Jesus hält, verliebt, ernsthaft ihren Glauben zu leben. Als Marie jedoch kurz vor dem Ertrinken in einem See ist, reicht ihr der Freak auf einmal die Hand...und er steht auf der Wasseroberfläche...

Rezeption:

Den Einstieg in dieses Buch macht Marie mit ihren Hochzeitsvorbereitungen durchaus sehr amüsant. Es ist sofort erkannbar, dass sie nicht sehr gläubig ist und kein Interesse an der Bibel und ihren Geschichten hat. Sie steht gerade mitten im Leben und erhofft sich, bald eine eine glückliche Braut zu sein. Doch irgendetwas stimmt da nicht, denn als der Pastor Gabriel sie nach dem "Ja-Wort" fragt, wird ihr bewusst, dass sie noch nicht über ihren Exfreund hinweg ist. Fand ich wirklich sehr amüsant! Die Frau hat dann auch genug Mut, ihren jetzigen Freund abzuservieren und nicht in eine unglückliche Ehe zu steigen. Respekt!
Rund um die Umwelt Maries werden einige Klischees bedient. Ihre Eltern sind geschieden und versuchen mit sich selbst klarzukommen, sprich, sich andersweitig umzuschauen. Ihr Vater landet bei einer weißrussischen "Wodka-Nutte", ihre Mutter studiert erstmal Psychologie, um sich dann im Bett des Gemeindepastors wiederzufinden. Ich habe wirklich Tränen gelacht, denn Marie legt hier einen super Zynismus und eine (oft sehr klischeehafte) Menschenkenntnis an den Tag.
Nebenbei erfährt man, dass Maries Schwester Kata einen Tumor hat und große Schmerzen leidet. Als die Ärzte Besserung versprechen, sind die beiden Frauen sehr froh, doch nichts ist so wie es oftmals scheint... :(
Die Figuren sind, wie bereits erwähnt, unkompliziert alltäglich. Man kann sich in jede gut hineinversetzen und mit und über jede mindestens schmunzeln. Safier betreibt hierbei eine humorvolle und authentische Unterhaltung. Genial ist natürlich auch Joshua aka Jesus gestaltet. Mit seiner Ahnungslosigkeit, der zarten Unwssenheit und dem untypischem männlichen Einfühlsam schleicht er sich sofort in das Leserherz und man bastelt sich unwillkürlich ein Bildchen von dem guten Mann zurecht, der wirklich sexy gewesen sein soll *gg* Angenehm, angenehm..
Die Sprache und der Schreibstil des Buches ist (wie die Handlung selbst) leicht, fließend und unkompliziert. Man fühlt sich super unterhalten, lernt nebenbei ein paar Fakten über Jesus und die Bibel, lacht sich Tränen und ist am Ende doch bei einen Abschluss angelagt, den man so nicht erwartet hätte. Abgerundet wird das ganze durch stellenweise auftretende Comiceinlagen, die Kata zeichnet und die auch mindestens ein Schmunzeln herauslocken. Typisch Schwestern!

Fazit:

Eindeutig eines der besten Gute-Laune-Bücher! Leicht, erfrischend, amüsant und beflügelnd.
Für diesen Roman vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Zum Autor:


David Safier, 1966 geboren, zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Autoren der deutschen Drehbuchszene. Er konzipierte zahlreiche Serien. Bekannt wurde er vor allem mit seinen Drehbüchern zu TV - Erfolgen wie "Nikola", "Mein Leben und ich" sowie "Berlin, Berlin", für das er unter anderem mit dem Grimme - Preis und dem Emmy, dem amerikanischen Fernseh - Oscar, ausgezeichnet wurde. David Safier lebt und arbeitet in Bremen. Sein Debüt "Mieses Karma" verkaufte sich bisher über eine Million Mal. "Jesus liebt mich" stand fast ein Jahr lang auf der Spiegel - Bestsellerliste.

3 Kommentare:

  1. Noch seht das Buch bei mir im Regal, ich muss es endlich mal lesen.
    "Mieses Karma" fand ich einfach Klasse, ich bin gespannt ob "Jesus liebt mich" da mithalten kann oder evtl. sogar besser ist. =)

    Lg Sumpflicht

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  2. Fand ich wirklich sehr amüsant! Die Frau hat dann auch genug Mut, ihren jetzigen Freund abzuservieren und nicht in eine unglückliche Ehe zu steigen. Respekt!
    ______

    Ist sie doch schon - auf dem Standesamt; eine Scheidung wird sie also hinter sich bringen müssen.

    Nomadenseele
    http://nomasliteraturblog.wordpress.com/

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  3. Soweit ich das verstanden habe, war sie nicht verheiratet und sollte das erst noch werden.. Naja, wie man es nimmt. ^^

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