Montag, 25. Juli 2011

[Rezension] "Ein Strandkorb für Oma" von Janne Mommsen



Am Anfang sei gesagt, dass solche Bücher eigentlich so gar nicht mein Fall sind. Ich bin kein Seefreund und kenne mich auch nicht mit den Gepflogenheiten des nördlichen Deutschlands aus. Wie dem auch sei, es ist trotzdem kein Grund sich nicht an eine solche Lektüre heranzuwagen. Ich habe es getan und nicht bereut!

Das Cover und der Klappentext versprechen eine turbulente und lustige Familien - bzw. Verwandtengeschichte. Maria und Sönke sind schwerverliebt und wohnen zusammen auf der Nordseeinsel Föhr. Sie sind das typische Bild eines kitschigen Pärchens und nutzen die Strandkorbromantik der Nordsee richtig aus. Bis dahin scheint alles normal und man denkt, dass dieses nur 218 Seiten umfassende Buch mühevoll wird. Doch auch das täuscht.
Den Pepp der Geschichte bildet die Cousine Jade, die sich mühevoll der Punk - und Gothicszene verschrieben hat und somit der Insel einen dunklen misanthropischen Touch verleiht. Jades Humor ist ziemlich trocken und ihre Montur nicht nur für alteingesessene Bewohner ziemlich verwunderlich. Herr Mommsen bringt mit Jade nicht nur sehr viel frischen Wind in die konservative Gemeinde, sondern auch einige Lacher und Schmunzler für den Leser. Den zweiten Höhepunkt der Story bildet die langsam senil werdende Oma. Sie ist einfach nur Oma, die auf knallige und jugendliche Mode steht und so manche Strandparty mehr aufmischt, als die feierlustige Jugend. Interessant wird es, als eines Tages ein Bild aus einem Kunstmuseum verschwindet, wo Oma angeblich drauf zu sehen ist. Noch interessanter wird es, als Sönke eine Überwachungskameraaufnahme bekommt, auf der Oma aus dem Fenster steigend und mit einem Bild in der Hand gesichtet wird. Doch erstaunlicherweise kann sie sich nicht dran erinnern... Mit Oma hat Janne Mommsen eine unglaublich lustige, quirlige und ungewöhnliche Figur geschaffen mit welcher man sofort sympathisiert.
Die kleine Krimigeschichte rund um den Bildraub würzt natürlich das Geschehen. Natürlich auch die Tatsache, dass Sönkes Freundin Maria Polizistin ist und sich Oma vorknöpfen muss. Doch wie soll das ausgehen, wenn der Freund und gleichzeitig auch der eigene Job auf dem Spiel steht? Und als ob dies nicht genug wäre, stößt auch noch Marias gut aussehender Ex-Freund und Kommissar hinzu...


Fazit: Eine sehr schöne, nette und vorallem leichte Sommerlektüre. Etwas Kitsch, etwas Klischee und viele Schmunzler gehen auf das Konto des Lesers und auch ein Lächeln, wenn man dieses Buch abschließt. Im positiven Sinne natürlich! Deswegen verdient dieses Büchlein bei mir 3 von 5 Sternen.


Das Büchlein bekommt ihr beim Rowohlt Verlag  für 8,99€, es hat 218 Seiten und ist auch unter der ISBN 978-3-499-25686-8 zu finden.

2 Kommentare:

  1. Richtig, es ist nicht mehr als eine leichte Lektüre. Aber gerade die brauche ich auch manchmal zwischendurch. Man liest den Roman innerhalb weniger Stunden und ich war froh, dass ich ihn gelesen habe.

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  2. Ich habe auch den dritten Band "Omas Erdbeerparadies" gelesen, womit der Autor diese Serie wohl abreißen lässt. Schade!

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