Donnerstag, 20. Juni 2013

[Rezension] Omas Erdbeerparadies - von Janne Mommsen






Nach langer Zeit durfte ich wieder auf Oma Imke und ihre ganze liebenswerte Bande aus Föhr treffen und merkte... ich hab sie vermisst :-)

Seit meiner letzten Lektüre über Oma Imke ist sehr viel passiert auf der Insel Föhr. Die übelgelaunte Gruftibraut Jade begegnet dem Leser hier als ernste Praktikantin in einer Investmentbank, die gerade ihren Aufstieg plant. Durch monatelange Recherchen und die Investition in seltene Erden an der Börse ist Jades Plan perfekt... doch ihr Chef sieht das alles ganz anders! Plötzlich befindet sich Jade in der Sortierung der Post und möchte einfach nur noch weg. Nachdem ihre Eltern sich aber in frischer Verliebtheit befinden und nur noch ins Schlafzimmer verschwinden, ist Jade auch nicht mehr gewillt nach Hause zu gehen. Spontan beschliesst sie, ihren Onkel Arne und ihre Oma Imke auf der Insel Föhr zu besuchen. Dort angekommen muss nicht nur der Leser feststellen, dass sich sehr viel verändert hat. Oma Imke sitzt im Rollstuhl und kann nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen und ihr Onkel Arne ist mehr oder weniger glücklicher Besitzer der Föhrer Kultdisco "Erdbeerparadies". Doch was früher Kult war, ist heute nicht mehr angesagt und so müssen Jade und Arne bald gegen "Island Paradise" ankämpfen, der flurierenden und hippen Disco von Susanne. Als Jade dann auch noch feststellt, dass ihre Urlaubs"liebe" Momme dort als DJ arbeitet wird alles nur noch schwieriger... .Ist das "Erdbeerparadies" überhaupt noch zu retten?

Eine wirklich sehr amüsante, emotional angenehme Sommerlektüre. Oma Imke und ihren Clan muss man einfach ins Herz schliessen!

Ich vergebe für dieses Buch vier von fünf Sternen.

Samstag, 15. Juni 2013

[Rezension] Knochenzeichen - von Kylie Brant






Von dem Cover angesprochen, habe ich schleunigst zu diesem Buch gegriffen und wurde teilweise überrascht wie enttäuscht.
Knochenzeichen ist der dritte Teil der "Mindhunters"-Reihe von Kylie Brant, jedoch kommt man, auch ohne die beiden vorherigen Bücher gelesen zu haben, insgesamt gut in das Buch rein und auch während der gesamten Geschichte bleiben keine Fragezeichen offen. Caitlin Fleming, ehemaliges Supermodel,was bedeutet: rank,schlank,perfekt und zickig, wird zu einem grausamen Fundort gerufen. In einer abgelegenen und verwinkelten Höhle werden in Müllsacken Knochen gefunden, die, laut ihrer Menge, von sieben verschiedenen Personen stammen. Das bizarre Detail: allem Skeletten fehlt der Schädel, was bedeutet, dass die Identifikation der Personen, die hinter den Knochen stehen, noch schwerer fallen wird. Alle Knochen sind beinahe perfekt "bearbeitet", so, als wär kein Mensch am Werk gewesen. Die einzige Spur, die Cait und ihr attraktiver Fremdenführer Zach Sharper haben, sind kleine Bildchen an den Schulterfragmenten der Skelette. Beinahe liebevoll hat der Mörder das Leben seiner Opfer gezeichnet... .
Insgesamt bekommt man hier eine recht interessante Geschichte mit überraschenden Verwicklungen geboten. Ich habe den Thriller anfangs für schlechter gehalten, als er ist, habe meine Meinung aber schnell geändert. Zwischen Zickereien und ( der für mich persönlich zu häufigen) Monologen und Sorgen, was nun derjenige andere über einen denkt, wird dem Leser einiges aus der Praxis und dem Alltag eines Forensikers erzählt und das Profil des Mörders bleibt fast bis zum Schluss schwer zu erraten. Eine Autorin, die es schafft, nach 80% des Buches noch so zu schreiben, dass der Täter sowohl dem Ermittler als auch dem wachsamen Leser verborgen bleibt, verdient Lob, jedoch muss ich auch hier bemängeln, dass nach der Entdeckung die Jagd und Festnahme recht schnell und fast unspektakulär vonstatten gingen. In weniger als zehn Seiten war man fertig und ich habe mich als Leser etwas fallen gelassen gefühlt, nachdem man so lange auf die Enttarnung des Täters gewartet hat.
Alles in allem, ein gutes Buch mit mehr Fakten als Spannung, was jedoch der Handlung keinen Abbruch tut.

Ich vergebe für den Thriller vier von fünf Sternen.

Dienstag, 11. Juni 2013

[Rezension] Die zwei Leben der Alice Pendelbury - von Marc Levy






Eine rührende und unterhaltsame Geschichte einer Familie und einer Frau, die nicht weiß, wer sie war.

Es ist ein schöner Wintertag, den Alice mit ihren vier guten Freunden Anton, Carol, Eddy und Sam verbringt. Als diese ihr am Abschluss vorschlagen, sich von einer Wahrsagerin die Zukunft vorhersagen zu lassen, ist Alice skeptisch, denn sie glaubt nicht an den ganzen Hokuspokuskram. Schließlich wird sie regelrecht dazu gedrängt und befindet sich dann doch im Waggon der alten Frau. Diese scheint anders, als die typischen Seherinnen... . Sie nimmt kein Geld, weiß über Alices Vergangenheit Bescheid und sagt ihr, dass diese nicht so ist, wie sie glaubt. Bevor Alice wütend den Waggon verlassen möchte, gibt ihr die Frau noch einen Hinweis mit auf den Weg, nämlich,dass ihr Traummann just ein paar Minuten hinter ihr vorbeigegangen ist und sie, um ihn wiederzufinden, sechs andere Personen treffen muss. Jetzt reicht es!, denkt sich Alice und verlässt die Frau mit einem sehr mulmigen Gefühl. Später in ihren Träumen sieht die Gassen, Treppen und Hände, die ihr Hilfe anbieten und Dinge, an die sie sich zu erinnern scheint und die doch in endloser Vergessenheit ruhen.
Und ausgerechnet jetzt schlägt ihr Daldry, der grummelige und griesgrämige Nachbar von nebenan,  vor, eine Reise nach Istanbul zu machen, wo, glaubt man der Wahrsagerin, ihre Wurzeln sind. Bevor Alice sich versieht, scheinen die Vorhersagen der Frau sich nach und nach zu erfüllen... und eine abenteuerliche Suche beginnt.

Es war mein erstes Marc Levy- Buch, aber es wird definitiv nicht mein letztes sein. Es überzeugt durch einen flüssigen Schreibstil, unterhaltsame Dialoge und ausgefeilte Charaktere mit einer herzlichen und berührenden Geschichte.

Ich vergebe für diesen Roman vier von fünf Sternen.

Sonntag, 9. Juni 2013

[Rezension] Flügel aus Asche - von Kaja Evert






Ein spannendes Fantasyabenteuer, was abseits vom typischen Elfen-und Orkcliché liegt.

Krähe hat es nicht leicht. Nicht nur, dass er in seiner Heimat, der fliegenden Stadt Rashija, als schwarzhäutiger, ungesetzlicher Mischling leben muss, nein, auch sein Beruf macht ihm tierisch zu schaffen. Er arbeitet als Schreiber für den mächtigen Magier Charral, indem er kunstvoll Zauberformeln für mächtige Zauber auf Schriftrollen verewigt. Tag für Tag, bis der eine Zeitpunkt kommt, der alles verändert.
Gerade noch so einer Tyrannei durch Charral selbst entronnen, sieht sich Krähe alias Adeen bereits in einem neuen Schlamassel stecken. Rasmi, sein Ziehgroßvater, gehört zu den Rebellen, die die Schreckensherrschaft und Unterdrückung der niederen Bevölkerung in Rashija beenden wollen. Und Krähe wird kurzerhand durch den Anführer namens Nemiz angeheuert. Schnell begreift Adeen, dass es kein Zurückkommen mehr gibt. Nicht nur, dass die hübsche Draquerin Talanna, die ihn vor Charrals Zauber gerettet hat, auch mitmischt, auch die Tatsache, dass Krähe seinen Ziehgroßvater bald tot auf der Straße findet, macht es dem jungen Schreiber begreflich, dass ihm ein Kampf unbekannter Ausmaße bevorsteht. Und da ist auch noch dieser Vogel... der ihn immer in seinen Gedanken und Träumen einholt... .

Alles in allem ein gelungenes Debüt. In Zeiten von überfüllten Fantasyregalen und ausgelutschen Klischeegeschichten ist es wahrlich nicht leicht, ein gutes Buch über fantastische Welten und Wesen zu schreiben und den Leser mit etwas Neuem zu erfrischen. Frau Evert ist es, meiner Meinung nach, gelungen, denn der lockere Erzählstil, vermischt mit Kampfgetümmel und einer Prise Romantik, macht "Flügel aus Asche" zu einem gelungenen Buch, wo man sich plötzlich wie mitten in der Handlung befindet. Wer etwas Neues aus der Fantasyschublade sucht, wird hier definitiv fündig.

Ich vergebe für diesen Roman vier von fünf Sternen.

Samstag, 1. Juni 2013

[Rezension] Verrat im Zunfthaus, Band 3 der Adelina Reihe - von Petra Schier



Auch das dritte Buch über die neugierige Apothekerin Adelina hat mich vollends überzeugt, obwohl dieses Mal die Kriminalhandlung nicht so sehr im Mittelpunkt stand, wie in den vorherigen zwei Büchern, jedoch umso grausamer war... .
Wie Adelinas Glück nun mal so ist, findet sie auch im dritten Band eine Leiche. Dieses Mal ist es aber besonders grausam. Man hat einer jungen Frau den Bauch aufgeschnitten und sie förmlich ausgeweidet. Aber warum? Durch die Untersuchungen des Magisters Burka findet man heraus, dass das junge Ding auch noch schwanger gewesen ist. Und als ob es nicht schon grausam genug ist, fndet man auch bald die Überreste ihres Verlobten, dem es beim Tod nicht anders ergangen ist, als seiner schwangeren Freundin. "Wie ein Schwein haben sie ihn aufgeschlitzt", berichtet der Magister.
Bei solchen Grausamkeiten muss der Leser innehalten, denn bisher verliefen die Morde eher unblutig und hier haut die Autorin mal so richtig einen drauf. Schnell kommt Adelina und auch der Leser darauf, dass eine Verschwörung bzw. ein Verrat dahinter stecken könnte, denn die entmachteten Patrizier wollen ihre Macht natürlich zurück und schrecken auch nicht davon ab, über Leichen zu gehen. Doch wer ist der Mittelsmann? Er muss mit Adelina bekannt worden sein und auch vertraut. Schneller als der Apothekerin lieb ist, findet eine plötzliche Hausdurchsuchung bei ihr ein Kästchen mit Edelsteinen, die zur Bestechung benutzt worden seien und Adelina wird des Hochverrats verdächtigt. Und dann verschwindet auch noch ihre Stieftochter Griet spurlos... .

Meiner Meinung nach bisher der emotionalste Band der gesamten Reihe. Es kamen neue Leute dazu, die Adelinas Familie noch verrückter und bunter gemacht haben, aber auch um das Ableben einer Person hat man als Leser richtig trauern müssen, denn keiner hat damit gerechnet, dass es so kommt.

Fazit: Spannend, emotional, einnehmend - Adelina überzeugt auch hier!

Ich vergebe für dieses Buch vier von fünf Sternen.